Make Your School Projekt- Hackdays an der Willy-Brandt-Gesamtschule
Auf dem Flur zwischen den Physikräumen und dem Informatikraum geht etwas vor sich. Ein Schüler verlässt den Informatikraum. In der einen Hand hält er Legosteine, in der anderen Hand etwas, das aussieht wie ein Computerchip. Eine Schülerin fragt nach Klebestiften für die Heißklebepistole. Andere tragen Holz, Plexiglas, Karton, Räder, Leisten, Kabel. Ein Blick in die Physikräume verrät: Hier geht etwas vor sich. Die Tische sind zusammengeschoben und über sie gelehnt stehen Schülergruppen, die ähnliche, aber doch ganz unterschiedliche Dinge tun. Einige schauen konzentriert auf ihren Laptop. Andere fummeln an kleinen Kabeln und Computerchips rum. Wieder andere zeichnen Linien mit Edding auf Holz. „Herr Wemhöner, wir müssten das hier, hier und hier absägen.“ Es sieht chaotisch aus, doch hier entsteht etwas.
Die Poster an den Türen verraten, was hier gerade im Gange ist.
Die Schule begann am Mittwochmorgen (19.04.2023) für 25 Schülerinnen und Schüler anders als sonst, denn ein dreitägiges Projekt startete im Informatikraum der Sekundarstufe I.
Dabei handelte es sich um ein bereits gut etabliertes Projekt unserer Schule namens „Hackdays“ (Tüfteltage), welches seit 4 Jahren jährlich stattfindet.
Während dieser Tüfteltage, können sich die Schülerinnen und Schüler überlegen, welche Probleme es an unserer Schule, beziehungsweise auch an anderen Orten gibt und anschließend versuchen, mit Hilfe von Technik (z. B. Einplatinencomputer), die gefundenen Probleme zu beheben.
Dafür werden meist Modelle des Problems erstellt und anschließend Prototypen entwickelt, welche diese beheben.
Der erste Tag startete mit einer Vorstellungsrunde der fünf Mentoren und mit der Bildung von kleinen Gruppen, welche durchschnittlich aus fünf SuS bestanden. Anschließend folgte eine Problemfindungsphase, bei der der übliche Alltag eines Schülers in verschiedene Kategorien eunterteilt wurden, wie z. B. der Schulweg oder das Essen während der Schulzeit. Nach rund 20 Minuten sollten die Gruppen nun versuchen, für jedes Problem eine passende Lösung zu finden. Die einzelnen Gruppen konnten danach nun abstimmen und die zwei besten Ideen vorstellen. Daraufhin wurden neue Gruppen gebildet, indem sich jeder dem für sich spannendsten Projekt zuordnete.
Im Anschluss konnte direkt mit dem Tüfteln begonnen werden, wobei den SuS eine Vielzahl an Materialen (Elektronik, Holz, …) und Werkzeug zur Verfügung stand. Außerdem konnten die Technikräume der Schule und der sogenannte „Makerspace“ (Raum mit 3D-Druckern,…) in vollem Umfang genutzt werden.
Der zweite Tag startete mit einem spannenden Vortrag zum „Repair Cafe“ der RUB, welches dazu dient, Personen mit defekten Geräten zur helfen, sodass alte Geräte repariert, anstatt weggeworfen zu werden. Die Zeit drängte, sodass die SuS sofort im Anschluss wieder tüfteln konnten und sich an ihre Präsentationen, für die Vorstellung in Form eines Marktplatzes am dritten Tag, machen konnten. Der Tag endete mit einer Zwischenvorstellung und mehr oder weniger funktionierenden, aber dennoch spannenden Projekten.
Jeder Tüftler stimmt mit Sicherheit zu, dass der dritte und letzte Tag der Hackdays der anstrengendste Tag war, da nun ein ordentlicher Endspurt eingelegt werden musste. Es galt die Prototypen und Präsentationen so gut es ging, fertigzustellen, was auch jeder Gruppe gelang.
So entstanden binnen drei Tage diverse Prototypen, wie zum Beispiel „Jeff“ (Ein Roboter, welcher bei den Hausaufgaben, in Form von Musik und Mimik (Display), motivieren soll); der „Schließ-O-Mat“ (Ein smartes Schließsystem, welches je nach Uhrzeit Türen automatisch verschließt und öffnet); eine smarte Schreibtischplatte, welche die gewünschte Helligkeit freigibt und die Schüler*in oder Lehrer*in daran erinnert, genügend zu trinken); ein moderner Toilettenpapierspender, welcher zukünftig eine Nachricht an den Hausmeister senden soll, sofern Toilettenpapier nachgefüllt werden muss und die „Power Bänk“, bei der es sich um eine drehbare, solarbetriebene Sitzbank handelt, welche den Schülerinnen und Schülern zum einen die Möglichkeit bietet, ihre Endgeräte mit grüner Energie zu laden, aber auch die Funktion besitzt, die komplette Sitzfläche um 180° zu drehen, sodass die nasse Fläche bei oder nach Regen durch eine trockene ausgetauscht wird.
Auch wenn nicht alles auf anhieb funktioniert hat, könnte dennoch jeder mit Stolz sein Projekt vorstellen, da dennoch die ganze Arbeit und der Fleiß in jedem Projekt sichtbar war.
Zum Schluss möchten wir uns noch einmal bei allen Mentoren, Lehrkräften, Unterstützern, den Hackern selbst und natürlich auch „MakeYourSchool“ und „KITZ.do“ bedanken, ohne die es solch kreative Tüfteltage nicht gäbe.
Wir als WBG freuen uns schon auf die Teilnahme im nächsten Jahr!!!
Mateo Bormann